Ernährung

Die Ernährung, in der eines der größten Potentiale zum Schutz der Gesundheit und Unterstützung von Heilungsprozessen liegt, wird im Ayurveda zielgerichtet als Heilmittel eingesetzt. Über die regelmäßige Nahrungsaufnahme nehmen wir beständig Einfluss auf die Beschaffenheit des Körpers und seiner Funktionen. Sie dient der Energiegewinnung und stellt Baustoffe bereit, aus denen sich der Körper erneuert und regeneriert. Die Qualitäten unserer Nahrung entscheiden über die Qualität und Immunkraft unseres Körpers und Geistes.

Jedoch nicht nur das, was wir aufnehmen, sondern auch, ob es zu uns passt, wie es zubereitet wurde und unter welchen Umständen wir es aufnehmen, ist entscheidend für deren Verwendung. Ayurveda geht über das Sprichwort „Du bist, was Du isst.“ hinaus und sagt „Du bist, was Du verdaust.“ Das ist verständlich. Wenn wir qualitativ hochwertige Nahrung zu uns nehmen, diese jedoch nicht zu uns passt und wir sie nicht optimal verdauen können, ruft das Ungleichgewichte im Körper und seinen Funktionen hervor. So kann ein Nahrungsmittel nützlich für den einen Menschen sein, einem anderen jedoch schaden.

In diesem Zusammenhang beachtet Ayurveda bei der Nahrungsmittelwahl die individuelle Konstitution des Menschen. Wie der Mensch, so setzt sich auch die Nahrung aus den 5 Elementen Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde zusammen, die symbolhaft für bestimmte Eigenschaften stehen. Je nach Dominanz dieser Elemente herrschen in den Nahrungsmitteln die Bioenergien Vata (Luft und Raum), Pitta (Feuer) und Kapha (Wasser und Erde) oder auch Kombinationen aus diesen vor. Sie können vor allem durch den Geschmack erkannt werden.
Neben dem Geschmack gibt es noch weitere Eigenschaften, die Nahrungsmittel auszeichnen. Diese werden im Ayurveda auf das Genaueste beschrieben. Auf dieser Grundlage kann beurteilt werden, welche Nahrungsmittel sich für welche individuelle Konstitution eignen und ein genauer Nahrungsmittelplan erstellt werden.

Neben der individuellen Konstitution ist vor allem die Verdauungskraft (Stoffwechselaktivität) von zentraler Bedeutung für die Ernährung. Diese wird im Ayurveda Agni oder auch Verdauungsfeuer genannt, welches sowohl im Verdauungskanal als auch in den Körpergeweben arbeitet. Es sorgt für die Aufspaltung der Nahrung. Ist das Verdauungsfeuer in einem ausgeglichenen Zustand, so kann die zugeführte Nahrung optimal genutzt werden.
Ist das Verdauungsfeuer geschwächt, verstärkt oder wechselhaft, so kann selbst eine gesunde und typgerechte Ernährung Ungleichgewichte auslösen. Insbesondere ein schwaches Verdauungsfeuer kann zu erheblichen Störungen bis hin zu Autoimmunerkrankungen führen.
Die Beurteilung und Pflege des Verdauungsfeuers ist im Ayurveda somit zentrales Thema der Gesundheitsvorsorge und des Heilungsprozesses.
Das Verdauungsfeuer wird beeinflusst durch die individuelle Konstitution, die Qualität der Nahrung, die Eigenschaften der Nahrung, die Menge, die Zubereitungsart, die Tages- und Jahreszeiten, das Klima und die Atmosphäre beim Essen.

Durch Berücksichtigung all dieser Faktoren, kann die Ernährungsweise eines Menschen, egal wo er lebt und welchen Traditionen er angehört, genau untersucht, beurteilt und darauf beratend Einfluss genommen werden. Bei der Auswahl werden vor allem Nahrungsmittel, Gewürze und Heilpflanzen, die im Umfeld des Menschen vorkommen und an die er gewöhnt ist, einbezogen.

Sollten Ungleichgewichte bestehen, zeigen kleine Veränderungen in der Ernährungsweise schon große Wirkungen. Da viele Menschen mit ihren Ernährungsgewohnheiten häufig stark verbunden sind, ist der Weg der kleinen Schritte oft günstiger und dauerhafter als radikale Änderungen, es sei denn es besteht aufgrund schwerer Erkrankungen Handlungsbedarf.
Da angenommen wird, dass die Ernährung zu 50 bis 80 % an einem Krankheitsgeschehen beteiligt ist, leistet eine gesunde individuelle Ernährung einen großen Beitrag zum Therapieerfolg.

Ernährungsberatung:
Preis: 120 € / ca. 3 h Beratungsdauer

Kommentare sind geschlossen.